Die Spieler des TSV Anderten wussten gar nicht wohin mit ihrer Freude. Mit einem hochverdienten 28:23 (9:11)-Sieg im Derby bei der TSV Burgdorf II gab die Sieben von Robin John die Rote Laterne in der 3. Liga Nord-Ost wieder ab und vor allem die richtige Antwort auf die Heimpleite in der vergangenen Woche gegen Usedom.
Es müssen Zentnersteine gewesen sein, die nach dem Spiel abfielen. Die Spieler tanzten über das Feld und wurden minutenlang von ihren Fans gefeiert. Auch der Trainer war überglücklich. „Es fühlt sich gut an, mal wieder zu gewinnen“, sagte John und zählte auch gleich die Gründe für den Sieg auf: „Wir hatten eine überragende Abwehr, gute Torhüter und 60 Minuten den absoluten Willen.“
Der war von der ersten Sekunde an zu spüren. Ob die Spieler auf dem Feld oder auf der Bank – nach jeder guten Aktion wurde sich gegenseitig gepusht und auf den Rängen gejubelt. Sebastian Czok schloss den ersten Angriff mit dem 1:0 ab und nach einem Ballgewinn der Abwehr traf Fin Backs im Gegenstoß nach zwei Minuten zum 2:0.
Danach taten sich die Anderter aber sehr schwer mit dem Torewerfen. Dank der aggressiven und sehr beweglichen Deckung gab es zahlreiche Ballgewinne, aber der TSV machte nichts draus. Wenig Wurfglück hatte im ersten Durchgang Fin Backs. Sein Siebenmeter trudelte noch zum 5:4 (14.) über die Linie, doch dann war erstmal Funkstille. Colin Räbiger traf beim Wurf auf das verwaiste Gehäuse den Pfosten, der nächste Versuch von Backs ging weit daneben. Auch beim nächsten Siebenmeter und im Gegenstoß zielte der Linksaußen daneben. Der Chancenwucher rächte sich, denn es mit einem 9:11-Rückstand in die Kabine.
Auch nach der Pause das gleiche Bild. Die Deckung stand stabil, aber vorne ging wenig. Erst in der 40. Minute gelang Luc Depping der 12:12-Ausgleich und Sekunden später legte er im Gegenstoß die Führung nach. Das war der Brustlöser. Die Energie der Fans übertrug sich auf die Mannschaft, die jetzt zauberte. Drei Tore per Kempa und etliche tolle Spielzüge erhöhten die Führung auf 22:15 (50.).
Nach einer Burgdorfer Auszeit, bekamen die Anderter plötzlich Zitterhände und die Führung schmolz auf 23:21 (55.). Die Routiniers David Sauß und Sebastian Czok beruhigten mit ihren Toren zum 26:23 und nach der folgenden Parade Räbigers erhöhte war 84 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung gefallen.
Fin Backs, der sein erstes Derby spielte, war begeistert: „Unsere Fans waren super, es war gefühlt ein Heimspiel und diese Stimmung hat uns getragen.“