Bis kurz vor dem Pausenpfiff durften die Fans des HSV Hannover von einem Sieg im Stadtderby gegen den TuS Vinnhorst träumen. Dann spielte der Tabellenführer vor allem seine überragende Qualität in der Abwehr aus und ging als verdienter 29:21 (12:10)-Sieger vom Feld. „Am Ende war es leider deutlicher, als es sein muss“, ärgerte sich Trainer Robin John.
Die Partie begann nach Maß für die Anderter: Jonas Lange parierte den Siebenmeter von Milan Mazic während es auf der anderen Seite Lars Hoffmann besser machte und zum 1:0 netzte. Das Derby war ohne Abtasten eröffnet und über 500 Zuschauer in der rappelvollen Misburger Sporthalle sahen ein rassiges Spiel.
Auf beiden Seiten wurden mit hoher Intensität die Zweikämpfe geführt und zur Freude ihrer Fans hielten die Gastgeber den Vorsprung. Lauro Pichiri sorgte beim 6:4 (14.) sogar für die erste Zwei-Tore-Führung. Ärgerlich: nach einem Ballgewinn übersah Sebastian Czok das verwaiste Vinnhorster Tor, Lukas Quedenbaum scheiterte dann am zurückgeeilten Stefan Hanemann. Auf der anderen Seite stand Jonas Lange dem Vinnhorster Torhüter in nichts nach und verhinderte mit einer Doppelparade beim Stand von 9:9 (24.) den ersten Rückstand. Die Deckung des HSV arbeitete überragend, aber zwei bittere Ballverluste bestrafte der Favorit im Konter. Weil die letzten drei Sekunden nach der Auszeit von Robin John nicht mehr reichten, um zu verkürzen, ging es mit 10:12 in die Kabinen. „Die beiden Gegenstoßtore tun jetzt weh“, sagte der frühere HSV-Manager Dirk Schroeter beim Pausengetränk.
Nach Wiederanpfiff setzte sich Vinnhorst sogar auf 16:11 (37.) ab. Der HSV gab aber nicht auf und kam nach der fälligen Auszeit. Hendrik Edeler verpasste dann völlig blank das 15:17 (41.). „Unser Problem war die Chancenverwertung“, erkannte auchg der Trainer. Obendrein kam Vinnhorst ins Tempospiel und erhöhte ein Viertelstunde vor dem Ende auf 20:15. Lauro Pichiri, der ebenso wie der zweite A-Jugendliche Fynn Brandes wertvolle Erfahrungen sammelte, verkürzte drei Minuten später auf 17:20, mehr ging trotz eines leidenschaftlichen Kampfes nicht mehr. Am Ende war es trotzdem beste Werbung in eigener Sache und eine tolle Leistung, die die Hoffnung weckt, die Qualifikation für den DHB-Pokal zu schaffen.