Nach dem Abpfiff des Derbys in der 3. Liga Nord zwischen der TSV Burgdorf II und dem HSV Hannover wurde die Sporthalle der Gudrun Pausewang Halle zu einer Partymeile der Gäste aus Anderten, die ausgelassen ihren verdienten 34:29 (16:18)-Sieg feierten. „Es war nicht immer der schönste Handball, aber es waren viele Emotionen drin“, war Trainer Robin John hinterher bester Laune.
Etwa 60 Fans aus Anderten gingen schon in der 2. Minute das erste Mal aus dem Sattel, als Lars Hoffmann zur 2:1-Führung traf. Hoffmann und Lukas Quedenbaum verpassten eine dicke Doppelchance, doch die Abwehr stand sicher und eroberte viele Bälle. Überragender Spieler des ersten Durchgangs war aber David Sauß, der mit seinem vierten Treffer das 8:4 (13.) erzielte und von der Burgdorfer Abwehr nie zu stoppen war. Mit einer Urgewalt wuchtete er immer wieder die Bälle ins Netz, während das Gehäuse für Quedenbaum, bester Feldtorschütze der Staffel – wie vernagelt schien. Ob frei von außen oder im Gegenstoß – ein ums andere Mal scheiterte er. Die Anderter kontrollierten dennoch das Geschehen und blieben bis 14:10 (22.) vorn. Dann leistete sich Sauß (bis dahin 7/7) den ersten Fehlversuch und der HSV verlor nach einer Zeitstrafe den Kopf. Pech bei Alutreffern paarte sich mit einfachen Ballverlusten und zur Pause war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. „Ich habe keine Ahnung, was da los war. Aber das ist Handball“, sagte John.
Die Pause kam zur rechten Zeit und mit dem Erfolgsrezept der Anfangsphase „Geduld und Ballgewinne“ gingen die Anderter wieder 21:19 (36.) in Führung. Es folge der erste Aufreger. Quedenbaum traf Burgdorfs Keeper Lasse Andresen im Gesicht, wurde aber zuvor klar am Trikot gezogen. Statt Siebenmeter gab es aber die Zeitstrafe. Diesmal behielt der HSV die Nerven und konterte den Ausgleich mit einem feinen Leger von Sebastian Czok zum 25:22 (45.). Weil Quedenbaum und Hoffmann blank vor dem Tor nur die Latte trafen, war bei 25:25 (48.) wieder alles offen. Robin John nahm die Auszeit. Mit einem Kempaanspiel von Quedenbaum auf Hendrik Benckendorf läuteten seine Mannschaft die furiose Schlussphase ein und hatte auch das nötige Quäntchen Glück, dass Hoffmann einen Abpraller zum 28:26 holte. Mit seinem 10. Treffer besorgte Sauß das 29:26 und die Vorentscheidung.
Auch Lukas Quedenbaum durfte noch jubeln – wenn auch der letzte Treffer nur noch für die Statistiker war.
Am 18. März geht es für die Anderter dann mit dem nächsten Derby weiter: Aufstiegsaspirant TuS Vinnhorst ist zu Gast in der Sporthalle Misburg.