„Derbysieger, Derbysieger“ schallte es von den Rängen der Misburger Sporthalle, als Hendrik Edeler 50 Sekunden vor dem Abpfiff der vorentscheidende 31. Treffer für den HSV Hannover gegen die TSV Burgdorf II getroffen hatte. Sein Tor zum 32:29 (16:11)-Endstand ging dann längst im Jubel der Fans unter. Die folgenden Minuten waren Party pur und die Mannschaft wurde minutenlang vor der Fankurve gefeiert.
Klar Überlegenheit in erster Halbzeit
„Das war glücklich aber verdient“, freute sich Trainer Robin John über den Sieg. Seine Mannschaft war von Beginn an im Derbymodus. Die Deckung packte zu und Flavio Pichiri traf nach sechs Minuten im Gegenstoß zum 4:2. Joel Wolf erhöhte vom Punkt sogar auf 6:3 (8.) Nach der frühen Burgdorfer Auszeit erlauben sich die Anderter die erste kleine Schwächephase und die Führung schmolz auf 7:6. Obwohl sich die Anderter auch in der Folge etliche technische Fehler erlaubten, blieb die Mannschaft ihrer Linie treu und machte Tempo. Weil die starke Abwehr kaum Lücken ließ und Joel Wolf wie vom Trainer vorhergesagt, eiskalt die Siebenmeter verwandelte zog der HSV Tor um Tor davon. Zwei Minuten vor der Pause schnappte sich Lars Hoffmann einen Abpraller und erhöhte auf 16:9. Das Ergebnis zur Pause fiel angesichts der Überlegenheit in der ersten Hälfte fast zu knapp aus.
Keine vier Minuten nach Wiederanpfiff war der Vorsprung nach einem 0:4-Lauf sogar fast dahin. „Da waren wir überhaupt nicht da“, ärgerte sich Robin John. Doch seine Mannschaft kämpfte sich aus dem Tief und setzte sich durch den Treffer von Sebastian Czok wieder 20:16 (39.) ab. Das Spiel wurde jetzt immer wilder. Beide Teams machten Tempo, doch die Ordnung im Angriff des HSV ging immer mehr verloren, zumal die Mannschaft kaum noch Lösungen gegen die jetzt offensive 5:1-Deckung der Gäste fand.
Kampf und Leidenschaft führen zum Sieg
„Das war viel Stückwerk. Wir zehren dann von der ersten Hälfte“, räumte Robin John ein. Und so drohte die Partie beim 24:23 (49.) erneut zu kippen. Der HSV-Coach nahm die längst fällige Auszeit und nachdem er sich zuvor einen Fehlwurf erlaubt hatte, behielt Joel Wolf diesmal die Nerven und verwandelte seinen sechsten Siebenmeter. Hendrik legte den 26. Treffer nach, doch die Partie war längst eine Nervenschlacht. Mit großem Kampf und unglaublicher Leidenschaft transportierten die Anderter den knappen Vorsprung über die Zeit.
Für den HSV Hannover geht es am kommenden Wochenende gleich mit dem nächsten Derby weiter. Dann wartet der Stadtrivale des TuS Vinnhorst auf die Anderter.