Der HSV Hannover hat die letzte Aufgabe in der Abstiegsrunde gelöst und sich mit einem 26:14 (16:12)-Sieg gegen den ATSV Habenhausen Platz eins in der Gruppe III gesichert. Durch die kurzfristige Verletzung von Sebastian Czok (Finger gebrochen) benötigten die Anderter eine Viertelstunde, um sich zu finden. Dann erzielten Hendrik Benckendorf und Flavio Pichiri zum 9:7 die erste Zwei-Tore-Führung. Die Abwehr steigerte sich, Lars Hoffmann traf dreimal im Tempogegenstoß und es ging mit 16:12 in die Pause.
Durchgang zwei begann denkbar schlecht, denn binnen 116 Sekunden verkürzten die Gäste auf 15:16. Von der Energie des Heimsieges gegen LIT 1912 war fortan nichts zu spüren. Die Anderter taten sich im Angriff immer schwerer und gerieten folgerichtig 21:23 in Rückstand. In seinem letzten Spiel für den HSV leitete dann, der bis dahin glücklose, Kevin Klages (Null aus fünf) in der 52. Minute die Aufholjagd ein.
Der HSV stemmte sich gegen die drohende Pleite und Joel Wolf sowie Pichiri trafen zum 24:23. In der Folge ging es hin und her. Erneut Pichiri erzielte in der Schlussminute die erneute Führung. Nachdem Götz Heuer den nächsten Wurf hielt, war die Entscheidung gefallen und das Tor von Joel Wolf zum Endstand ging längst im Jubel der Fans unter.
Trainer Robin John machte nicht viele Worte zum Spiel: „Das ist mir ehrlich gesagt egal. Wir haben gewonnen, alle haben gespielt, es war ein guter Abschluss.“
Nach dem Spiel wurde es bei den Verabschiedungen von Jonas Borgmann (der Beruf hat künftig Vorrang), Tobias Mertens, Joel Wolf, Svenja Plinke sowie den Urgesteinen Kevin Klages und Götz her sehr emotional. Vor allem die scheidende Physiotherapeutin war sichtlich angefasst. 2010 hatte sie ihrem Job angetreten, „wollte zehn Jahre bleiben und geworden sind es zwölf“, sagte Pressesprecher Björn Thiel. Auch Joel Wolf musste tief durchatmen verdrücken. Während Tobias Mertens nach sechs Jahren HSV sich entschied, vorerst ein Jahr zu pausieren, nahm Wolf sein eigentlich immer schmerzender Fuß diese Entscheidung ab.
Dann gehörte das Wort Geschäftsführer Friedhelm Brandes. „Verabschiedungen mache ich nicht gern, weil es immer Spieler sind, zu denen man eine langjährige Verbindung hat. Kevin Klages und Torhüter Götz Heuer prägten eine Ära. „Beide sind sportlich und menschlich absolute Schwergewichte. Man konnte sie immer um Rat fragen“, führte Brandes aus. Heuer wird man in der neuen Saison in anderer Funktion wiedersehen. Er übernimmt Aufgaben im Management. „Wir können die Hilfe gut gebrauchen und er wird frische Ideen einbringen“, freut sich Brandes auf die Zusammenarbeit.