Der HSV Hannover hat mit dem 31:23 (16:13)-Sieg gegen den SV Anhalt Bernburg seine Aufholjagd in der 3. Liga fortgesetzt und darf weiter hoffen, die Abstiegsrunde zu vermeiden. Während die fast 50 Bernburger Schlachtenbummler nach Abpfiff still waren, feierten die HSV-Fans ihre Jungs. Sebastian Czok war nach dem Abpfiff voller Adrenalin: „Nach so einer Vorgeschichte fliegen die hier aus der Halle.“ Trainer Robin John, der nach Coronainfektion am Livestream mitfiebern musste, war begeistert: „Die Jungs haben die richtige Antwort gegeben.“
Was war passiert? Nachdem es Dienstag nur zwei positive Schnelltests gegeben hatte, kletterte die Zahl bis zum Ende der Woche auf neun. Betroffen waren fünf Spieler und vier Personen aus dem Funktionspersonal, darunter der Trainer und Teammanager Dirk Müller. Noch am Samstagvormittag glühten die Telefondrähte nach Bernburg, doch von dort kam die klare Ansage: „Wir brauchen die Punkte, wir wollen spielen.“ Nach den Regeln des DHB korrekt, aber mehr Motivation konnte es nicht geben.
Vom Anpfiff weg war der HSV heiß und legte einen Blitzstart hin. Per Hattrick stellte Tobias Mertens auf 4:2 (4.). Hatte die Vorgeschichte für Brisanz gesorgt, spätestens nach rüden Einsteigen gegen David Sauß (8.) war das Gift auch auf der Platte versprüht. Doch die Gastgeber behielten kühlen Kopf, ließen dem drittbesten Angriff der Liga mit unglaublicher Leidenschaft und einer aggressiven Deckung wenig Raum und bestraften Bernburgs Fehler mit Toren. Maxi Forst erhöhte auf 9:5 (17.). Dass eine Faust in seinem Gesicht landete, übersahen die Unparteiischen, die es im Verlauf der 60 Minuten nie schafften, die Partie zu beruhigen.
Die Anderter zollten in der Folge ihrem Tempo Tribut, hatten aber den starken Götz Heuer im Tor, der mit dem einem Blitzreflex den 16:13-Pausenstand rettete und später mit dem Tor zum 20:15 (35.) seine Leistung krönte.
Auch danach wirbelte der HSV, während Bernburg mit Härte antwortete. Kreisläufer Niklas Friedrich traf Czok im Gesicht und jetzt gab es den roten Karton (37.). Florian Schenker erhöhte auf 22:16, doch Ruhe gab das noch nicht, denn ein weiter Ball der Gäste schien zum 23:20 unterwegs. Der vor dem Wechsel unglücklich agierende David Sauß („Ich habe den Wechsel mit Götz verpennt“) verhinderte im Vollsprint das Tor und 240 Sekunden sowie drei Tore von Sebastian Czok später, war die Messe beim 27:19 in der 47. Minute gelesen